
Am 12. Juni 2025 traf sich der Stabilitätsrat unter dem Vorsitz des Finanzministers Lars Klingbeil und des Finanzministers des Bundesstaates Nordrhein-Westfalen, Dr. Marcus Optendrenk.
Nach Zustimmung der Bundesregierung zur Änderung des mittelfristigen Finanzplans gemäß den Bestimmungen des reformierten Stabilitäts- und Wachstumspakts wird Deutschland den Finanzpolitisch-strukturellen Plan (FSP) an die Europäische Kommission senden. Dieser Plan muss nachhaltige öffentliche Finanzen gewährleisten. Der Stabilitätsrat wird die Nettoausgaben überwachen und eine entsprechende Erklärung abgeben.
Die Bundesregierung hat Ende April erstmals den jährlichen Fortschrittsbericht gemäß dem Stabilitäts- und Wachstumspakt an die Europäische Kommission vorgelegt. Dieser Bericht umfasst Projektionen des Bruttoinlandsprodukts und Schuldenberichte, berücksichtigt jedoch noch nicht die Auswirkungen der Änderungen des Grundgesetzes im März. Die nationale Haushaltsdomäne steht unter Spannung in Bezug auf die europäischen Steuerregeln.
Der Stabilitätsrat erkennt die steuerliche Notwendigkeit an, die Klausel für Verteidigungskosten zu aktivieren. Dies ist entscheidend, um den Risiken für die Sicherheitsarchitektur entgegenzuwirken.
Die Finanzminister haben vereinbart, dass die Einhaltung der europäischen Steuerregeln auf allen staatlichen Ebenen gewährleistet sein sollte. Eine nachhaltige Finanzpolitik erfordert strukturelle Reformen und Investitionen zur Konsolidierung des potenziellen Wachstums.
Der Stabilitätsrat begrüßt den Beitrag des neuen Special Infrastructure Fund und der klimatischen Neutralität zur Stimulation des Wachstums. Es ist wichtig, dass die Fonds effektiv für Infrastrukturinvestitionen genutzt werden. Eine ständige Überprüfung der Ausgaben auf allen Ebenen ist notwendig, um nachhaltige Finanzen sicherzustellen und die europäischen Steuerregeln zu erfüllen.
Bundesfinanzminister Lars Klingbeil:
«Die heutigen Konsultationen im Stabilitätsrat haben gezeigt, dass wir die Prioritäten der Bundesregierung und der Länder teilen. Es ist entscheidend, die Wirtschaft anzukurbeln und Arbeitsplätze zu schaffen. Daher setzen wir auf massive Investitionen, sowohl privat als auch öffentlich, und strukturelle Reformen, um gute Rahmenbedingungen für die Wirtschaft zu schaffen.»
Finanzminister des Bundesstaates Nordrhein-Westfalen, Dr. Marcus Optendrenk:
«Die Steuerbefreiung der Wirtschaft ist wichtig, darf aber nicht auf Kosten der Handlungsfähigkeit von Ländern und Gemeinden gehen. Eine zuverlässige Zusammenarbeit auf Bundes- und Landesebene ist unerlässlich, um die Herausforderungen anzugehen und effektiv zu arbeiten.»
Finanzministerin des Landes Rheinland-Pfalz, Doris Ahne:
«Deutschland benötigt dringend Investitionen in eine moderne Infrastruktur. Der spezielle Fonds von 500 Milliarden Euro bietet hierfür Mittel, auch für Länder und Gemeinden. Eine schnelle Umsetzung ist jetzt erforderlich, um Deutschland auf den richtigen Weg zurückzubringen.»
Die Entscheidungen und Beratungsdokumente werden veröffentlicht unter: www.stabilitaetsrat.de.