
Ist Deutschland ein sicheres Land? Auf den ersten Blick könnte die jüngste Statistik der Kriminalpolizei darauf hindeuten, dass die Anzahl der registrierten Straftaten im Jahr 2024 mit insgesamt 5,84 Millionen Fällen um 1,7% zurückging. Eine detailliertere Analyse erzeugt jedoch Zweifel, wenn sich die Situation wirklich verbessert hat.
### Weniger Straftaten wegen der Legalisierung von Cannabis
Der Hauptgrund für die Senkung der Verbrechen ist die Legalisierung des Besitzes und des Anbaus von Cannabis für den privaten Verbrauch. Dies wurde vom deutschen Innenminister Nancy Faeser und dem Präsidenten des Federal Criminal Investigation Office (BKA), Holger Munch, hervorgehoben, als er die jüngsten Kriminalitätszahlen in Berlin vorstellte.
Was über die Mehrheit besorgt ist, ist die Erhöhung der kriminellen Gewalt um 1,5%, wobei über 217.000 Fälle registriert sind. Unter ihnen waren fast 18.000 Angriffe mit einer weißen Waffe. Jedes Mal, wenn diese Ereignisse an öffentlichen Orten stattfinden und Verdächtige keinen deutschen Pass haben, entsteht eine politische Debatte darüber, ob die Migration und die Ankunft neuer Bewohner zur zunehmenden Kriminalität beitragen.
### «Es geht nicht um den Ursprung» einer Person
Aus statistischer Sicht wird der große Anteil an Verdächtigen ohne deutsche Staatsangehörigkeit sowohl bei Gewaltverbrechen als auch in Kriminalität oder Verletzung sowie bei Straßenverstößen, einschließlich Raubüberfällen und Drogenhandel, hervorgehoben. Angesichts dieses Panoramas betont Holger Munch, der Chef von BKA: «Es geht nicht um Herkunft, sondern die Konzentration der Risikofaktoren.»
Münch weist darauf hin, dass viele Flüchtlinge unter prekären Bedingungen leben, in kollektiven Unterkünften überfüllt sind und keine Arbeitserlaubnis haben. Die Schlüsselfaktoren, die ein größeres Verbrechen unter Ausländern erklären, sind laut ihm: «Psychologische Aufgaben, die Erfahrungen der Gewalt, die die Migranten häufiger erlebt haben, insbesondere in der Kindheit, und eine größere Akzeptanz von Gewalt in bestimmten Gruppen.»
### Ein betrügerischer Begriff: «Auslandsverbrechen»
Wissenschaftliche Studien warnen seit langer Zeit davor, dass der Begriff «Auslandsverbrechen» betrügerisch und verstärkt werden kann.
Susann Glossy von der Sachsen Baja Police Academy untersucht seit Jahren die Beziehung zwischen Migration und Kriminalität. In einer kürzlichen Pressekonferenz bestätigte sie die Erklärungen des Innenministers und des Präsidenten des BKA über die große Anzahl ausländischer Verdächtiger: «Schließlich geht es nicht um Nationalität oder Herkunft, sondern um die Bedingungen, unter denen Menschen in Deutschland leben.»
### Ursachen: Armut, niedrige Bildung und häusliche Gewalt
Priester, Soziologe, Psychologe und Anwalt betonen, dass die Faktoren, die die Kriminalität beeinflussen, nicht vom Pass oder dem Herkunftsland abhängen. Dazu gehören Armut, mangelnde Bildung, wirtschaftliche Prekarität, prekäre Wohnverhältnisse und häusliche Gewalt. Sie betonen jedoch auch: «Ein bestimmtes Konzept der Männlichkeit basiert stärker in bestimmten Gruppen mit Nicht-Deutschland-Hintergrund.»
Ein weiterer relevanter Faktor ist das Anprangern von Opfern und Zeugen. Studien haben empirisch nachgewiesen, dass Menschen, die als Ausländer wahrgenommen werden, häufiger angeprangert werden als diejenigen, die als Deutsche wahrgenommen werden. Dies basiert auf Annahmen über das physische Erscheinungsbild oder die Sprache des Verdächtigen.
### Setzen Sie nicht alle Fremden in die gleiche Tasche
Der Ansturm warnt davor, das Konzept des «Auslandsverbrechens» zu vereinfachen, da es Menschen mit sehr unterschiedlichen Situationen gruppiert: von einem amerikanischen Einwanderer über syrische Kriegsflüchtlinge, einen Türken, der seit Jahrzehnten in Deutschland lebt, bis hin zu Touristen oder Personen, die in das Land einreisen, um ein Verbrechen zu begehen. Alle diese werden statistisch mit denen verglichen, die einen deutschen Pass haben.
Um dieses verzerrte Bild zu korrigieren, haben die jährlichen Polizeistatistiken begonnen, differenziertere Daten aufzunehmen. Unter anderem gibt es die Tatsache, dass es Verbrechen gibt, die nur von Ausländern begangen werden können, wie Verstöße gegen Asyl- und Aufenthaltsgesetze.
(GG/HP)
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