Das Bundesministerium der Finanzen hat am 3. November 2025 die Sonderbriefmarke «Kirchenfenster» aus der Serie «Weihnachten» herausgegeben.
Staatssekretär Björn Böhning wird die Briefmarke am Dienstag in Berlin überreichen. Die Präsentation findet am 18. November 2025 um 15:00 Uhr beim Deutschen Caritasverband Alter Klara-Ullrich-Haus, Reinhardstraße 13, 10117 Berlin statt.
Der Oberkirchenrat erläutert den Grund für den Sonderstempel Dr. Patrick Roger Schnabel, Evangelische Kirche in Deutschland; EKD:
„Eigentlich wäre es eine traurige Geschichte: Aufgrund einer zwingenden staatlichen Maßnahme muss ein junges Paar in eine fremde Stadt reisen, aus der die Familie einst stammte, wo es aber keine Verwandten mehr hat, bei der es übernachten kann. Für die Hochschwangere gibt es nicht einmal ein Zimmer in einem Wohnheim. Am Ende ist es ein Stall, in dem sie im wahrsten Sinne des Wortes das zur Welt bringt, was wir mit dem, was wir im wahrsten Sinne des Wortes entdecken werden, zur Welt bringen. Im Stall gibt es etwas Wärme von den Tieren, aber auch ihre Geräusche und Gerüche sind kein weiches oder sauberes Bett.
Und doch ist diese Geschichte die Grundlage dessen, was wir an Weihnachten feiern: Licht und Liebe, Familie und Gemeinschaft.
Auch die diesjährige Weihnachtsbriefmarke greift das Motiv der Geburt Jesu im Stall bei Bethlehem auf. Es zeigt die Szene, wie sie in einem Fenster der Nikolaus-Gallus-Kapelle in Regensburg erscheint. Wer sich die Zeit nimmt, dieses Bild für einen Moment in Ruhe zu betrachten, wird dem Geheimnis näher kommen, wie diese besondere Geschichte zum Ausgangspunkt der christlichen Heilserzählung werden konnte, die die Menschen noch heute berührt und mit Wärme und Hoffnung erfüllt: Ja, es ist kalt in diesem Stall. Neben dem Sternenlicht beleuchtet nur eine kleine Laterne die Bühne. Aber sie ist nicht dunkel. Denn die wahre Lichtquelle ist das mittlere Kind. Von ihm strahlt es heller als alle Sterne und Kerzen es können.
In der Geschichte verkünden die Engel seine Geburt als die eines großen Königs. Aber das Kind wird wahrscheinlich Zimmermann werden wie sein Vater, dann Wanderprediger. Seine Macht liegt nur in Worten: Worte, die Hoffnung und Versöhnung geben. Worte, die den Menschen Weisheit geben, um zu sehen, was gut ist, und die Kraft geben, das Gute zu tun. Worte, die bis heute nachwirken und es den Menschen ermöglichen, nach der Liebe Gottes zu leben. Worte, die die Welt verändern. Deshalb ist es keine traurige Geschichte, sondern eine, die wir mit hellem Herzen erzählen.“
Der Stempelentwurf und der Ersttagsstempel stammen von Gerda M. Neumann und Horst F. Neumann aus Wuppertal. Fotobriefmarke: Helmut Frank.
Die Briefmarke hat einen Wert von 95+40 Cent und ist seit dem 3. November 2025 in den Verkaufsstellen der Deutschen Post AG verfügbar.
