
Die kurze Wahlkampagne für die Wahlen am 23. Januar befindet sich in der finalen Phase. Die Kandidaten ringen nun darum, die Wähler von ihren Ideen zu überzeugen, da die Übereinstimmungen schwinden. Der amtierende soziale Kanzler, Olaf Scholz von der Demokratischen Partei, erwägt es immer noch, die Wähler vor der Abstimmung erneut anzusprechen. Laut dem Magazin Spiegel wird er mit 60 Prozent als Favorit für den Posten des Regierungschefs gehandelt.
Die aktuellen Umfragen deuten jedoch darauf hin, dass diese Möglichkeit nicht sehr realistisch ist. Bei den Parlamentswahlen 2021 gewann die Sozialdemokratische Partei (SPD) 25,7 Prozent der Stimmen. In einer kürzlich durchgeführten Umfrage von ARD-Deutschlandrend lag die SPD nur noch bei 14 Prozent. Im Vergleich zur Vorwoche ist ihr Wert um 1 Prozent gesunken. Dies würde einen Rückgang von über 11 Prozentpunkten im Vergleich zu den Wahlen 2021 bedeuten.
Zwischen dem 10. und 12. Februar wurden 1.579 wahlberechtigte Personen in einer repräsentativen Stichprobe befragt. Die Christlich-Soziale Union (CDU/CSU) konnte im Vergleich zur Vorwoche leicht zulegen und erreichte 32 Prozent (+1). Die Alternative für Deutschland (AfD), eine rechtsextreme Partei, blieb stabil bei 21 Prozent, während die Grünen 14 Prozent erreichten. Die Linke erzielte 6 Prozent, was ihnen den Einzug in den Bundestag ermöglichen würde. Die Freie Demokratische Partei (FDP) von Sahra Wagenknecht wurde ausgelassen, da sie weniger als 5 Prozent erreichte.
Die Unsicherheit der Unentschiedenen
Mit dem Wahltag in Sicht definieren sich immer mehr Bürger. Dennoch besteht die Möglichkeit, dass sich ihre Präferenzen ändern, da einige noch unentschlossen sind, wie bei früheren Wahlen.
In der aktuellen ARD-Umfrage gaben 13 Prozent der Befragten an, dass sie ihre Meinung bis zum Wahltag ändern könnten. 69 Prozent sind bereits sicher, welche Partei sie wählen werden. Etwa 18 Prozent haben noch keine klare Präferenz.
Welche Partei sollte die Regierung bilden?
Nach dem Bruch der Koalition aus Sozialdemokraten, Grünen und Liberalen im vergangenen November war klar, dass Neuwahlen stattfinden würden. Infratest-Dimap fragte die Bürger, welche Partei die neue Regierung bilden sollte. Fast 50 Prozent nannten die konservative CDU als Favorit, aber dieser Wert sank in den folgenden Monaten auf 35 Prozent.
17 Prozent befürworteten eine Regierung unter Führung der Sozialdemokraten, während 11 Prozent eine rechte Koalition und 9 Prozent eine von den Grünen geführte Regierung bevorzugten.
Präferenzen bei den Kandidaten
In Bezug auf die Kanzlerkandidaten bevorzugen 34 Prozent Friedrich Merz (CDU), 26 Prozent Olaf Scholz (SPD) und 25 Prozent Robert Habeck (Grüne). 19 Prozent würden Alice Weidel, die Kandidatin der AfD, bevorzugen.
Sollte die CDU laut den Umfragen die Wahlen gewinnen, wäre sie nicht in der Lage, alleine zu regieren und bräuchte Partner für eine Koalition. Eine Koalition der CDU mit der SPD oder den Grünen wäre mathematisch und politisch möglich. Die CDU schließt eine Koalition mit der AfD, die als rechtsextrem eingestuft ist, kategorisch aus.
Die Mehrheit der Befragten, 32 Prozent, würde gerne die SPD als Partner in einer CDU-Regierung sehen.
(ERS/RML)