Deutsche Banken haben an der Bankkreditumfrage teilgenommen (BIS) haben im dritten Quartal 2025 ihre Kreditvergabestandards für Unternehmenskredite und Haushaltskredite verschärft. Als Gründe für die Verschärfung wurden ein erhöhtes Kreditrisiko und – in der Kategorie der Verbraucherkredite und sonstigen Haushaltskredite – eine geringere Risikotoleranz genannt.
Die befragten Banken haben zudem die Kreditkonditionen für Kredite an Unternehmen und Kredite an private Haushalte für den Hauskauf verschärft. Im Bereich der Konsumentenkredite und sonstigen Haushaltskredite haben die Banken ihre Kreditkonditionen leicht gelockert.
Die Kreditnachfrage stieg in allen Kreditkategorien weiter an, allerdings weniger stark als im Vorquartal.
Schlechte Bonität (NPL) Die Kreditwürdigkeitsquote und andere Bonitätsindikatoren wirkten sich restriktiv auf die Kreditvergabestandards der Banken, die Konditionen für Kredite an Unternehmen sowie auf Verbraucherkredite und andere Kredite an private Haushalte aus.
Der EZB Die bisherigen und erwarteten Leitzinsentscheidungen des EZB-Rats haben sich negativ auf den Zinsüberschuss ausgewirkt und damit zu einer Verschlechterung der Profitabilität der Banken im Sommersemester 2025 beigetragen. Auch im Winterhalbjahr 2025/2026 gehen die Banken davon aus, dass sich die Leitzinsentscheidungen negativ auf ihren Zinsüberschuss und ihre Profitabilität auswirken werden.
Der BIS umfasst drei Kategorien von Krediten: Kredite an Unternehmen, Kredite an private Haushalte für den Kauf von Wohnraum sowie Verbraucherkredite und andere Kredite an private Haushalte. Generell verschärften die befragten Banken ihre Kreditstandards (also ihre internen Richtlinien bzw. Kreditgenehmigungskriterien) für Kredite an Unternehmen und Kredite an private Haushalte. Der Nettoanteil der Banken, die ihre Standards verschärften, lag bei Unternehmenskrediten bei +10 % (im Vergleich zu +3 % im Vorquartal). Die Kreditvergabestandards für Unternehmenskredite wurden vor allem für große Unternehmen verschärft. Die Banken haben ihre Kreditvergabestandards verschärft bei Krediten an private Haushalte für den Wohnungskauf um netto + 4 % (gegenüber + 11 % im Vorquartal) und bei Konsumentenkrediten und anderen Krediten an private Haushalte um netto + 7 % (gegenüber + 11 % im Vorquartal). Strengere Kreditvergabestandards für Unternehmenskredite waren nicht das, was die Banken ursprünglich für das Vorquartal geplant hatten, als sie mit Lockerungen rechneten. Die Verschärfung der Kreditrichtlinien im Privatkundengeschäft entsprach unterdessen den Planungen der Banken.
Banken meldeten eine Verschärfung ihrer Kreditrichtlinien für Unternehmenskredite, vor allem als Reaktion auf das erhöhte Kreditrisiko. Dies war vor allem auf branchen- und unternehmensspezifische Faktoren, aber auch auf die eingetrübte Konjunkturlage und -aussichten zurückzuführen. Das erhöhte Kreditrisiko war auch der Hauptgrund dafür, dass Banken verschärfte Kreditvergabestandards für Kredite an private Haushalte meldeten. Maßgeblich hierfür waren die allgemeine Wirtschaftslage und -aussichten sowie eine Verschlechterung der Kreditwürdigkeit der privaten Haushalte. Auch bei Konsumentenkrediten und anderen Krediten an private Haushalte zeigten sich die Banken weniger risikobereit. Für das vierte Quartal 2025 planen die Banken keine Anpassung ihrer Kreditvergabestandards für Unternehmenskredite. Im Haushaltsgeschäft gehen sie davon aus, dass sie ihre Kreditrichtlinien erneut verschärfen müssen.
Generell haben die Banken ihre Kreditkonditionen (also die tatsächlich im Rahmen des Kreditvertrags genehmigten Konditionen) für Kredite an Unternehmen und für Kredite an private Haushalte für den Hauskauf verschärft. Die verschärfenden Anpassungen in beiden Kreditkategorien sind das Ergebnis höherer Kreditzinsen und einer Erhöhung der Spreads, unabhängig von der Bonität. Auch in der Kategorie der an private Haushalte für den Erwerb von Wohneigentum gewährten Kredite reduzierten die Banken den durchschnittlichen Beleihungsauslauf. Banken berichteten, dass die Kreditkonditionen für Unternehmenskredite vor allem als Reaktion auf das erhöhte Kreditrisiko verschärft wurden. Bei Krediten an private Haushalte für den Hauskauf…
Die befragten Banken schätzten, dass die Nachfrage nach Bankkrediten in Deutschland im dritten Quartal 2025 in allen Kreditkategorien gestiegen sei, allerdings weniger stark als im Vorquartal, insbesondere bei Krediten an private Haushalte für den Kauf eines Eigenheims. Zudem wuchs die Nachfrage nach Unternehmenskrediten deutlich weniger als von den Banken in der letzten Umfragerunde erwartet. Im Haushaltsgeschäft entsprach das Wachstum in etwa den Erwartungen der Banken im Vorquartal. Die stärkere Nachfrage nach Unternehmenskrediten führten die Banken vor allem auf das allgemein niedrigere Zinsniveau zurück. Dies steht im Gegensatz zum Vorquartal, als der Finanzierungsbedarf für Anlageinvestitionen zu einer erhöhten Kreditnachfrage beitrug. Banken berichteten, dass die Nachfrage nach Wohnungsbaudarlehen zunahm, da die Haushalte eine Verbesserung der Aussichten auf dem Wohnungsmarkt wahrnahmen und die Kreditzinsen trotz des jüngsten Wachstums immer noch niedriger waren als zwischen 2023 und Mitte 2024. Unterdessen dämpfte das sinkende Verbrauchervertrauen die Nachfrage erstmals seit dem vierten Quartal 2023 wieder. Die stärkere Nachfrage nach Verbraucherkrediten und anderen Krediten für Privathaushalte war vor allem auf einen Anstieg der Käufe von Konsumgütern zurückzuführen. Die Ausfallquote bei Unternehmenskrediten ist erneut gestiegen und zwar stärker als in den letzten beiden Quartalen. Auch im Haushaltsgeschäft stieg die Ablehnungsquote, erstmals seit sechs Quartalen stieg sie bei Baufinanzierungen an. Für das vierte Quartal 2025 erwarten die Banken ein weiteres Wachstum der Nachfrage nach Krediten an Unternehmen und Kredite an private Haushalte für den Hauskauf, während sie bei Verbraucher- und anderen Krediten sinken wird.
Die Umfrage im Oktober enthielt Ad-hoc-Fragen zu den Finanzierungsbedingungen und Auswirkungen der teilnehmenden Banken EZB Frühere und erwartete Entscheidungen des EZB-Rats zu Leitzinsen. Es enthielt auch Fragen zu den Auswirkungen der geldpolitischen Vermögensportfolios und notleidenden Kredite des Eurosystems. (NPL-Sites) und andere Bonitätsindikatoren in Bezug auf Kreditstandards und Geschäftsbedingungen von Instituten.
Vor dem Hintergrund der Finanzmarktbedingungen meldeten die deutschen Banken nahezu keine Veränderung ihrer Finanzierungsposition im Vergleich zum Vorquartal. Der EZB Frühere und erwartete Entscheidungen des EZB-Rats zu Leitzinsen haben die Gesamtrentabilität der Banken in den letzten sechs Monaten verringert. Nachdem die Zinssenkungsserie im Juni 2024 zunächst positive Auswirkungen auf die Profitabilität der Banken hatte, bewerten die Banken die Auswirkungen nun zum zweiten Mal in Folge als negativ. Für Auch im Wintersemester 2025/2026 rechnen die Banken mit negativen Auswirkungen wichtiger Zinsentscheidungen auf ihren Zinsüberschuss und ihre Profitabilität. In den letzten sechs Monaten hat die Reduzierung des Portfolios an geldpolitischen Vermögenswerten des Eurosystems dazu beigetragen, dass die Bestände an Staatsanleihen der Eurozone, die Banken in Deutschland halten, gestiegen sind. Die Banken berichteten, dass die Verkleinerung des Portfolios des Eurosystems keine wesentlichen Auswirkungen auf ihre Finanzierungsbedingungen, Rentabilität oder Kapitalquote hatte.
Im dritten Quartal 2025 NPL Bericht (Bruttobestand). NPL-Sites in der Bilanz der Bank als Prozentsatz des Bruttobuchwerts der Kredite) und andere Bonitätsindikatoren wirkten sich aufgrund ihrer Höhe restriktiv auf die Kreditvergabestandards und -konditionen für Kredite an Unternehmen sowie für Verbraucherkredite und andere Kredite an private Haushalte aus. Für das vierte Quartal 2025 erwarten Banken, dass sich die Kreditqualität über alle Kreditkategorien hinweg restriktiv auf ihre Kreditstandards und Konditionen auswirkt.
Die viermal im Jahr durchgeführte Bankkreditbefragung fand vom 19. September bis 7. Oktober 2025 statt. In Deutschland beteiligten sich 33 Banken an der Umfrage, die Rücklaufquote lag bei 100 %.
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