
Der Exekutivdirektor des Versicherers sagte, dass sie Anwendungen in der gesamten Wertschöpfungskette einsetzen möchten. «Ich hoffe, die Prozesse effizienter zu gestalten, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen und mehr Umsatz zu generieren», erklärte Wien. Unternehmen und Aufsicht haben nach seinen Worten viel über die Möglichkeiten und Grenzen der Nutzung von künstlicher Intelligenz gelernt. «Wir diskutieren über künstliche Intelligenz mit Industrie, Wissenschaft und vielen anderen Partnern. Was heute bereits passiert, welche Anwendungen in Zukunft sensibel erscheinen und welche Regeln und Grenzen existieren müssen», betonte der Exekutivdirektor.
Er wies auch auf mögliche Risiken hin, die mit der Verwendung von künstlicher Intelligenz einhergehen können. So könnten Prozesse extrem automatisierte Entscheidungen über bestehende Diskriminierungsrisiken treffen und für einige Menschen sogar unzugänglich machen. «Eine solche Diskriminierung müssen Finanzdienstleister vermeiden», warnte Wien.
Angesichts der Risiken ist es wichtig, dass Unternehmen angemessene Governance-Strukturen für die Nutzung von künstlicher Intelligenz etablieren. «Die Governance muss alle relevanten Risiken abdecken», unterstrich Wien. Dies sei keine einfache Aufgabe, da die Governance auch die Überprüfung umfasse, ob die Ergebnisse der Systeme verständlich seien und das Verhalten der Modelle erklärt werden könne. «Diese Fragen seien bei generativer künstlicher Intelligenz nicht so einfach zu beantworten», ergänzte der Exekutivdirektor. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) arbeite daher auf europäischer Ebene an Mindestaufsichtsanforderungen für solche Governance-Strukturen. «Wir möchten, dass die Industrie innovativ bleibt und sich weiterentwickelt, um bessere Produkte und Dienstleistungen für Kunden zu schaffen», betonte Wien. «Aber es ist auch klar: Die Verantwortung für den ehrlichen und korrekten Einsatz von künstlicher Intelligenz liegt bei den Unternehmen.»
Die vollständige Rede ist hier verfügbar.